Kollektiv Turmstrasse – das sind Nico und Christian – gründeten sich 1999 in einer Wismaer WG. Schnell gehörten die beiden zu den bekanntesten Producern/DJs im Bereich des Minimal Techno. Seitdem sind viele Jahre vergangen – und Kollektiv Turmstrasse haben sich musikalisch und konzeptuell weiterentwickelt. Ihr neues Album UNITY OF OPPOSITES ist eine Antwort auf Digitalisierung, Globalisierung und Pandemie: Statt eines gewöhnlichen Streams feierte das Duo die Album-Premiere gemeinsam mit seinen Fans in einem digitalen Raum. Wir haben Nico zum Album, digitalen Merch Dealern und dem neuen Kollektiv Turmstrasse Logo befragt …
UNITY OF OPPOSITES – mehr als ein Album
Hallo Nico! Wow, wir freuen uns riesig, Euch mal interviewen zu dürfen. Denn natürlich arbeiten auch bei Spreadshop ein paar Fans Eurer Musik … Wie erreicht Ihr die eigentlich?
Hallo an Euch und alle Leser*innen! Wir freuen uns sehr, dass Euch interessiert, was wir machen! Zu Deiner Frage: Ich hoffe natürlich, dass wir Fans überwiegend mit der Musik begeistern. ? Ansonsten ist Social Media natürlich das Medium, um Fans direkt zu erreichen.
Wir haben das Glück, seit Jahren eine großartige Fan Base zu haben, die uns immer unterstützt, und das ist natürlich toll. Wir haben uns aber lange nicht richtig getraut, uns zur Schau zu stellen. Das ist nämlich gar nicht unsere Attitude, aber wir merken mittlerweile auch, wieviel Spaß es macht, direkten Austausch mit den Fans zu haben. Mit dem neuen Album-Konzept hoffen wir, Social Media noch interaktiver zu machen, gerade in dieser schwierigen Zeit.
Euer letztes Album (‚Rebellion der Träumer‘) erschien vor 11 Jahren, danach seid Ihr vor allem mit der ‚Sorry I Am Late‘ EP und zahlreichen Remixes in Erscheinung getreten. Das neue Album ‚Unity Of Opposites‘ ist ja noch viel mehr als ein Album. Erzählt doch mal, was Ihr da ausgeheckt habt …
Wir hatten lange das Gefühl, ein Album wäre nicht genug. Der Gedanke für ein Album war schon länger da und auch Skizzen existierten, aber es war nie der richtige Aufhänger oder Zeitpunkt da. Das klingt blöd, aber für uns ist ein Album wirklich was besonders. Vielleicht hat es deshalb 10 Jahre gedauert.
Wir hatten schon einige Ideen, die ins Virtuelle gingen, und wir hatten auch schon mit meinem guten Freund Alex von der Agentur Demodern über einige Konzepte gesprochen. Im Winter 2019 erzählte er mir dann, dass sie an einer virtuellen Stage arbeiten, und fragte, ob ich mir das nicht mal anschauen möchte.
UNITY OF OPPOSITES ist das Ergebnis vieler Stunden Arbeit, ganz viel Liebe zu unserem Projekt und mit dem UNITY Gedanken entstanden. Es würde jetzt ein bisschen den Rahmen sprengen, darüber zu erzählen, wie es weitergeht und was noch alles passieren wird. Ich kann nur so viel sagen: Wir sind erst am Anfang. Sowohl musikalisch als auch mit der Stage.
UNITY OF OPPOSITES ist also erstmal ein Konzeptalbum. Die Stage, die Show, die Musik sind zusammengenommen das Album. Das möchte ich auch nochmal betonen, dass hier alles zusammenhängt und es deshalb auch noch keinen Release-Termin für das Album selbst gibt. Aber einer der Grundgedanken war natürlich auch Menschen in der Zeit von COVID zusammenzubringen und live spielen zu können.
UNITY OF OPPOSITES ist also sowas wie ein digitaler Club: Fans können sich ein Ticket zu einer digitalen Party kaufen, und dann vor Ort mit einem eigenen Character tanzen. Wie genau funktioniert so etwas und wie lief Euer erster digitaler Auftritt?
Ein Club ist es nicht unbedingt, es fehlt das Dach! ? Das war uns auch wichtig: Wir sind draußen, nicht drinnen. Und wie das funktioniert, kann ich Dir nur amateurhaft erklären, weil da sehr viel Technik und Know-how dahintersteckt. In der aktuellen Online-Ausgabe des Page Magazin gibt es einen großartigen Hintergrundbericht über die Technik, die Demodern da eingebaut hat.
Unser erstes Event war wirklich unglaublich! Ich kann gar nicht sagen, wie großartig es war, wieder vor echtem Publikum zu spielen. Es war sehr aufregend und ich bin unglaublich stolz auf das Team und dass alles so großartig gelaufen ist. Das Feedback der Fans war überwältigend. Ich glaube, niemand hat wirklich damit gerechnet, dass das Spaß macht, und die meisten wollten wahrscheinlich nur die Musik hören. Aber im Nachhinein schien die Musik nur beiläufiges Feedback zu bekommen. ?
Ich freue mich schon auf die nächsten Shows, denn jede Show wird auch neue Veränderungen bringen. Es bleibt wie immer spannend mit Kollektiv Turmstrasse.
Merch vom digitalen Dealer
Freut uns, dass Eure Show so gut lief! Wir haben gehört, dass es vor Ort auch einen (digitalen) Merch Dealer gab. Was hatte er denn im Angebot?
Natürlich den Katalog aus unserem Spreadshop. ? Unser Merch Dealer hat den besten Stoff, so viel ist klar.
Warum Merch? War das Eure Idee oder kam das eher von den Fans?
Ich selbst bin großer Merch Fan, aber wir haben uns die letzten Jahre damit tatsächlich schwergetan und das wollten wir erst einmal grundsätzlich ändern. Auch hier sind wir gerade am Anfang und wir arbeiten gerade an vielen neuen Motiven und Designs, die sich wunderbar einfach einpflegen lassen in unseren Shop.
Wie kamt Ihr zu Spreadshop und was gefällt Euch an diesem Shop-System?
Da kann ich gleich anschließen. Spreadshop bietet uns einen unkomplizierten Umgang mit Merch, vom Designen der Produkte bis zum eigenen Shop ist es ein Kinderspiel. Wir müssen uns um nichts kümmern, Ihr übernehmt den Versand, Reklamationen und den Support. Besser geht’s doch nicht!
Dazu sei auch noch gesagt, dass man die Preise selbst gestalten kann. Wir haben uns z. B. entschlossen, unseren Fans günstigere Preise anzubieten. Das macht uns glücklich und freut auch unsere Fans.
Euer Shop gefällt uns sehr gut! Könnt Ihr uns was zur Einrichtung, Produktauswahl und den Designs erzählen? (Ihr habt auch Euer Logo redesignt, stimmt‘s?)
Vielen Dank, das freut uns zu hören. Alisha, unsere kreative Fee, hat sich auch sehr viel Mühe gegeben – nicht nur mit dem Spreadshop. Kollektiv Turmstrasse gestaltet sich, wie ihr schon gemerkt habt, gerade komplett um.
Aber das ist das Schöne am Spreadshop, wir können unser Shop-Layout nach unseren Wünschen anpassen, ob es nun Bild oder Farbe ist. Die Produktauswahl für das Merchandise ist sehr groß und wir mussten aufpassen, nicht doch alles, was es gibt, als Merch anzubieten.
Wie schon erwähnt, liebe ich Merch. Uns war bei der Produktauswahl aber zum Beispiel wichtig, dass wir auch unseren weiblichen Fans tolle Produkte anbieten können. Bei den Designs waren uns natürlichen die Farben der Stoffe wichtig, es sollte alles in das neue Design von Kollektiv Turmstrasse passen. Und so einfach ist es dann auch, die Farben abwählen, die man nicht anbieten möchte. Fertig! So kleine Features, die wunderbar im Spreadshop integriert wurden, machen das Anbieten von Merch einfach und vor allem, instant möglich.
Streams & digitale Lösungen in der Pandemie
Danke, das freut uns sehr, dass Ihr mit Spreadshop zufrieden seid! Twitch, YouTube-Streams und jetzt die digitale Live-Show. Vor allem Nico ist sehr gerne in der Streaming-Welt unterwegs. Woher kommt diese Lust am Streamen? Hat das auch was mit den Umständen durch die Pandemie zu tun?
Christian und ich waren und sind Nerds, wir lieben Technik, wir lieben das Internet, Streams und YouTube sind für uns alltägliche Medien. Dies wollen wir nutzen, um auch hier mit unseren Fans direkten Kontakt und Austausch zu haben. Das funktioniert super und kommt, gerade auch bei jungem Publikum, super an.
Dass ich gerade mehr präsent bin hat allerdings mit den aktuellen Umständen zu tun.
Christian hat sich während der Pandemie dazu entschlossen, in Zukunft im Hintergrund zu arbeiten. Wir hatten immer unterschiedliche Stärken und in Zeiten mit einer ungewissen Zukunft sind solche Entscheidungen wichtig für das innere Wohlbefinden. Christian und ich sind nach wie vor Kollektiv Turmstrasse, aber die Leute müssen sich leider daran gewöhnen, dass der Hübsche aus der Band jetzt nicht mehr auf der Bühne zu sehen ist. 😉
Och, wir finden ja, Ihr seid beide sehr hübsch! 😉 Habt Ihr Tipps für Musiker*innen und Producer*innen, die mit der nicht enden wollenden Pandemie kämpfen und schon lange keine Auftritte hatten?
Ich denke, Anlaufstelle Nummer 1 sollte derzeit NEUSTARTKULTUR sein. Dort gibt es einige Förderprogramme für Musiker*innen und Künstler*innen. Wir selbst hatten leider kein Glück, da wir für unser Projekt schon zu weit in der Entwicklung waren. Man sollte also schon in der Konzeption Anträge einreichen. Es wird aber einiges getan in diesem Bereich. Leider sind hier auch wieder viele bürokratische Hürden zu meistern. Schnelle Hilfe ist das also nicht. Wir hoffen sehr, dass mit den Impfungen bald für alle wieder etwas Normalität eintritt, aber für viele meiner Zunft wird es dann zu spät sein. Und das ist sehr traurig.
Ja, das finden wir auch sehr traurig. Wir hoffen, dass wir mit Spreadshop dennoch einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass die Stimmen der Musiker*innen und Künstler*innen gehört werden. Danke auf jeden Fall für das Interview, Nico!
Ich danke Euch! Wer sich ein Ticket für unsere virtuelle Live-Show kaufen möchte, um uns zu unterstützen, kann sich auf Instagram informieren. Ansonsten erfahrt Ihr mehr über unsere Webseite oder den Link: https://unityofopposites.world/.
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