Timon und Melina sind eher introvertierte Menschen. Dass auch stille Menschen was zu sagen haben, beweisen sie mit ihrem Podcast „Still & Stark“! Und in unserem Interview…
Hallo Timon und Melina, erzählt doch mal: Wer seid Ihr und was macht Ihr?
Wir kommen aus Lübeck und haben das Online-Magazin Vanilla Mind gegründet. Außerdem moderieren wir gemeinsam den Still & Stark Podcast.
Unser Herz schlägt für Introvertierte und Schüchterne. Wir sorgen für mehr Bewusstsein für die wertvollen Eigenschaften ruhiger und zurückhaltender Menschen in dieser Welt.
Das, was Ihr macht, ist ja irgendwie das Gegenteil von „still“. Warum ausgerechnet ein Podcast für introvertierte Menschen?
Interessanterweise hat „still“ mehrere Bedeutungen. Die meisten denken vielleicht zuerst an „zurückhaltend“ oder „nicht sehr gesprächig“.
„Still“ bezeichnet oft die klischeebehaftete Außenwahrnehmung, also wie introvertierte und zurückhaltende Menschen von anderen betrachtet werden, weil sie in großen Gruppen eher dazu neigen, eine beobachtende Rolle einzunehmen, und sich in kleineren Runden wohler fühlen. Ruhige Menschen haben aber eine ganze Menge zu sagen! Sie können sogar zu richtigen Plaudertaschen werden, wenn sie über ihr Herzensthema sprechen und die passenden Rahmenbedingungen vorfinden.
Bei uns steht Still & Stark deshalb für innere Ruhe, Gelassenheit und innere Stärke, die wir gerade in unserer hektischen Zeit mehr denn je benötigen.
Stark! Wie vermarktet Ihr Euren Podcast?
In erster Linie über unseren sogenannten Mut-Letter, den in den letzten Jahren über 12.000 Menschen regelmäßig gelesen haben. Der Mut-Letter erreicht unsere Leser:innen alle 14 Tage am Montagmorgen. Pünktlich zum Wochenstart mit vielen ermutigenden Impulsen und natürlich der aktuellen Folge Still & Stark.
Außerdem ist unser Podcast über Spotify, Apple, Deezer, Google, Amazon, Podimo und viele andere Podcatcher verfügbar.
Welche Reaktionen bekommt Ihr von Euren Hörer:innen?
Die #stillundstark Community ist absolut großartig! Uns erreichen täglich viele Nachrichten via Instagram, E-Mail und LinkedIn, in denen Menschen ihre Dankbarkeit ausdrücken.
Hier sind ein paar Zitate, die zeigen, wie sehr der Podcast Introvertierten und Schüchternen zu Herzen geht. Wenn Introvertierte ein solches Feedback geben, dann weiß man, dass man einen Nerv getroffen hat.
„Ich stieß auf Melina, als ich in einer Krise war und tatsächlich an mir gezweifelt habe. Ich habe mich damals oft gefragt, ob ich zu zurückhaltend für meine Arbeitswelt bin oder nicht genug Biss hab, um mich gegen lautere Menschen durchzusetzen. Erst habe ich das Buch ‚Verstecken gilt nicht‘ von ihr gelesen und dann kam der Podcast dazu. Ihr habt mir sehr geholfen, zu erkennen, dass ich nicht allein bin mit meiner Art und dass es auch andere Wege gibt, als immer nur laut zu trommeln, um erfolgreich zu sein…“
„Melina und Timon sind super authentisch und ich mag, dass sie zu zweit sind. Das macht das Zuhören sehr angenehm. Die Tiefe, Ehrlichkeit und Strukturiertheit, mit der sie die Themen behandeln, lassen das Intro-Herz höher schlagen. Absolut empfehlenswert für alle, die still sind und stark/stärker werden wollen, aber auch die ‚lauten/lauteren‘ Menschen, die gerne mehr über andere Persönlichkeiten lernen möchten.“
„Still & Stark ist inhaltlich wunderbar! Die Themen sind unglaublich differenziert aufgearbeitet und werden nicht nur ‚bequatscht‘, sondern eben auch fundiert besprochen! Der Podcast hat tonlich eine wunderbare Qualität und ich höre den beiden sympathischen Menschen, bei denen man zumeist auch das Gefühl hat, sie sind gute Freunde, die einem einfach helfen wollen, sehr gerne zu! … Es ist der beste Podcast, den ich je gehört habe! Danke euch!“
Wow, das klingt auf jeden Fall so, als könntet Ihr viele Menschen begeistern. Wie geeignet sind Social-Media-Kanäle für introvertierte Menschen? Sehr Ihr da Potential oder Gefahren?
Prinzipiell sind wir begeistert von den Möglichkeiten, die wir als Introvertierte durch soziale Netze haben: Wir können uns dort visuell und schriftlich ausdrücken. Manchen liegt das besser als verbal in Erscheinung zu treten. Außerdem haben wir so die Möglichkeit, uns mit Menschen rund um den Globus auszutauschen, ohne die geliebte Couch verlassen zu müssen.
Wo es Licht gibt, da gibt es natürlich auch Schatten. Wir beobachten unser Nutzungsverhalten sehr genau und haben uns App-Limits eingerichtet, damit wir nicht zu viel Zeit online verbringen und unseren Fokus verlieren.
Für welche Zwecke nutzt Ihr Eure unterschiedlichen Social-Media-Kanäle?
Instagram ist eine wichtige Plattform für uns, weil wir unserer Zielgruppe dort sehr nah sein können. Wir wissen, dass viele uns lieber Direktnachrichten schicken als öffentlich über ihre zurückhaltende Art zu sprechen. Viele haben Angst, dass Kolleg:innen oder Chefs mitlesen, deswegen schreiben sie uns lieber direkt an. Instagram-Marketing ist etwas, das wir auch nie aus der Hand geben würden. Dazu ist uns die persönliche Verbindung zu den einzelnen Personen viel zu wichtig.
Pinterest ist eigentlich kein Social-Media-Kanal, wird aber häufig im selben Atemzug genannt. Wir lieben Pinterest, weil es, so wie Instagram, eine sehr visuelle Plattform ist. Der Pinterest-Traffic macht übrigens ein Drittel unseres gesamten Website-Traffic aus! Pinterest ist somit eine unserer wichtigsten strategischen Plattformen.
Wie kamt Ihr eigentlich auf Spreadshop? War das Thema Print-on-Demand dabei ein wesentliches Kriterium?
Spreadshop hat uns gefunden. 😉 Wir wurden von unserer Community auf Instagram immer mal wieder auf Produkte angesprochen. Besonders T-Shirts, Jutebeutel und Papeterie sind sehr oft genannt worden.
Wir haben den Gedanken an einen eigenen Shop aber lange Zeit nicht weiterverfolgt, weil uns der Aufwand zunächst viel zu hoch erschien – da kannten wir Spreadshop noch nicht. Es ist super angenehm, einen Partner zu haben, der alles abwickelt, sodass nur noch der kreative Part übrig bleibt.
Der Print-on-Demand Aspekt hat uns von Anfang an sehr zugesagt. Keine Lagerung, kein Warenüberschuss – das ist in unseren Augen ein sehr nachhaltiges Konzept. Auch, dass das Bio-Sortiment immer größer wird, ist uns sehr wichtig.
Wir arbeiten dran! Ihr habt ja eine recht große Produktauswahl in Eurem Shop. Wie ist Euer Sortiment aufgebaut?
Wir haben erst im Oktober 2020 angefangen und uns erstmal ausprobiert. Wir wollten erst einmal beobachten: Was mag unsere Community am liebsten? Welche Produkttypen sind besonders beliebt? Wir haben über 80% weibliche Kundinnen. Richtig beliebt ist z.B. der Still & Stark-Hoodie aus Organic Cotton.
Melina ist hauptberuflich Creative Director und testet gerne neue Designs. Wir planen in Zukunft auch saisonale Kollektionen anzubieten, um mehr Abwechslung zu bieten.
Warum verkauft Ihr lieber Bio-Produkte?
Weil wir die Wahl haben und der Preisunterschied nicht sonderlich groß ist. Wenn wir für uns selbst Kleidung kaufen, schauen wir zuerst nach nachhaltigen Möglichkeiten. Manchmal bietet sich Secondhand an, immer häufiger gibt es Organic Cotton Kollektionen. Das ist nicht immer möglich und wir sind sicher weit davon entfernt, alles richtig zu machen. Aber wir möchten gern etwas dazu beitragen, dass die Ressourcen der Erde nicht unnötig strapaziert werden.
Ihr scheint Marketing-Profis zu sein. Habt Ihr beiden das gelernt oder ist das über die Jahre gewachsen?
Ja und ja. Wir beide haben einerseits einen Beruf gelernt, der eng mit dem Marketing verzahnt ist – UX Design und Kommunikationsdesign. Aber das Wissen, das wir heute haben, stammt nicht aus Büchern, sondern jahrelanger Berufserfahrung.
Inwieweit kann ein eigener Shop Euch mit dem Podcast helfen?
Der Shop stärkt die Botschaft, dass leise Menschen eine Menge zu sagen haben, ungemein. Durch den Still & Stark Shop kann jede Person, ihr Lebensgefühl ausdrücken. Ganz nach dem Motto: „Laut sein ist nicht Dein Ding? – Okay, dann lass doch Deine Kleidung für Dich sprechen!“
Stimmt! Das ist übrigens auch bei uns ein Motto. Was bedeutet eigentlich Euer Name „Vanilla Mind“?
Im englischen Sprachraum bedeutet das Wort „vanilla“ so viel wie „langweilig“ oder „durchschnittlich“.
Oft versuchen Menschen einen in eine Schublade zu packen und ungefragt Rat zu geben, wenn man in ihren Augen noch nicht angepasst genug ist, damit man auch „dazugehört“. Interessanterweise verlieren diese Menschen jegliches Interesse an einem, sobald man wirklich versucht, sich anzupassen. Z.B. haben Introvertierte häufig das Gefühl, sie müssten sich so verhalten wie ihr extrovertiertes Umfeld.
Mit Vanilla Mind wollen wir dazu motivieren, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen, die eigenen Stärken und Vorteile zu erkennen, sich selbst mehr zuzutrauen und sich zu zeigen! Egal, ob laut oder leise, introvertiert oder extrovertiert, Einzigartigkeit ist eine Stärke, die man sich bewahren sollte.
Das sehen wir genauso! Wie nutzt Ihr eigentlich die Themen in Eurem Shop?
Wir nutzen Themen, um unsere Designs zu sortieren. Unser handgelettertes Still & Stark Logo gibt es beispielsweise in mehreren Farben, da bietet es sich an, die Logo Collection als ein Thema zusammenzufassen. Wir haben auch eine Wörterbuch Collection, die aus witzigen Definitionen einzelner Wörter besteht. Zum Beispiel Textrovert.
Wie lief die Gestaltung Eures Shops so? Welches Konzept steht dahinter?
Das Shopsystem von Spreadshop ist einfach und übersichtlich. Man wird nicht mit Optionen überladen und trotzdem ist es möglich, den Shop nach seinem eigenen Stil anzupassen. Wir haben ein recht minimalistisches Design gewählt, das sich beinahe nahtlos in unser bisheriges Branding einfügt.
Uns gefallen Eure einfachen und doch sehr ästhetischen Designs. Habt Ihr die selbst gemacht oder in Auftrag gegeben?
Wir sind Designer. Es ist quasi unsere heilige Pflicht, die Entwürfe selbst zu machen. 😉
Wir hatten aber auch schon die Idee, mit anderen Designern zu kollaborieren und gemeinsame Kollektionen zu erschaffen. Mal schauen, was sich 2021 so alles ergibt.
Wir sind gespannt! Was empfehlt Ihr anderen introvertierten Menschen, die gerne einen Spreadshop eröffnen wollen?
Einfach anfangen, den ersten Schritt machen, aus Erfahrung lernen.
Das Schöne ist, dass man so flexibel ist und einfach ausprobieren kann, was funktioniert. Wenn sich ein Design nicht verkauft, ist das kein Schaden, dann wird eben was anderes ausprobiert. Dass Spreadshop die gesamte Abwicklung übernimmt, gibt viel mehr Spielraum zum Experimentieren und Ausprobieren.
Danke für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg mit Eurem Podcast und natürlich Spreadshop.
Interessierst Du Dich für Vanilla Mind? Hier geht’s zum Podcast, Spreadshop, Instagram und Pinterest.