Shop des Monats: #MathGals

Shop des Monats: #MathGals

Mathe kann richtig Spaß machen! Das zeigt die Grundschullehrerin und Beraterin Chrissy Newell, die mit ihren #MathGals-Shirts junge Frauen und Mädchen für Mathematik begeistert.

Chrissy (oder wie ihre Schülerinnen sie nennen: Mrs. Newell) ist keine gewöhnliche Mathelehrerin. Sie berät Lehrerinnen und Lehrer für den Matheunterricht. Außerdem betreibt sie zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter Cora von Kalifornien aus den #MathGals Spreadshop. Sie hat damit eine kleine Bewegung losgetreten. Ermutigend und feministisch: Das ist unser Shop des Monats.

Auf den Shirts von #MathGals stehen Namen von Mathematikerinnen – und zwar nicht nur jene sehr berühmter Frauen! Das Projekt ist interaktiv: „Math Gals“ (Gal heißt so viel wie Mädel) jedes Alters können ihren Namen neben anderen geistreichen Mathe-Ladys auf die T‑Shirts drucken lassen! Wir haben Chrissy gefragt, warum Frauenpower in der Welt der Mathematik so wichtig ist.

Chrissy, Du musst Mathe ja richtig lieben. Was gefällt Dir daran? Und wie begann diese Liebesgeschichte?

Genau so ist es, ich liebe Mathe! Ich unterrichte es gerne und lerne gerne dazu. Mathe ist etwas Bewegliches und Kreatives. Es hilft uns, die Welt zu verstehen. Ich mochte Mathe schon immer, aber so richtig lieben gelernt habe ich die Mathematik vor ungefähr 5 Jahren. Damals wurde ich Beraterin für den Matheunterricht an Grundschulen. Seitdem habe ich unglaublich viele Aha-Momente miterlebt, nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern, sondern auch bei jenen, die unterrichten. Außerdem arbeite ich mit einem tollen Team aus starken Frauen zusammen.

Erzähl uns mal von #MathGals… Worum geht es in diesem Projekt?

Das Hauptanliegen von #MathGals und der Grund, warum es den Shop überhaupt gibt, ist, dass wir der Welt all die tollen weiblichen Mathematikerinnen vorstellen wollten. Uns geht es darum, das Bewusstsein für diese Frauen zu schärfen und das Interesse zu wecken. Wir haben gehofft, dass die Shirts ein Gespräch darüber anstoßen würden, und genau das ist uns gelungen!

Unser zweites erklärtes Ziel ist es, Mädchen und Frauen dazu zu ermutigen, sich selbst als Mathematikerinnen wahrzunehmen. Es gibt diese Stereotype, dass Jungs von Natur aus besser in Mathe sind als Mädchen, dass Jungen so etwas wie ein „Mathe-Hirn“ haben und Mädchen nicht. Obwohl wir längst wissen, dass das gar nicht stimmt, wird dieses Stereotyp im Umfeld von Mädchen, zu Hause und in der Schule, immer noch verbreitet. Diese Botschaft führt dazu, dass viele Mädchen glauben, sie hätten nichts in der Mathematik zu suchen. Die Wahrheit ist aber, dass wir Mädchen brauchen, die Mathe lieben und sich der Wissenschaft zugehörig fühlen, damit sie in ihren zukünftigen Zielen und Karrieren nicht beschränkt werden.

Was war die Inspiration für #MathGals?

Im Sommer 2018 habe ich mit meiner Tochter Cora Dr. Talithia Williams‘ Buch Power in Numbers: The Rebel Women of Mathematics gelesen. Es geht darin um Frauen, die im Mathematikfeld Großes bewirkt haben. Meine Tochter war sofort der Meinung, dass viel mehr Mädchen die Geschichten dieser bewundernswerten Frauen kennenlernen sollten. Bevor wir das Buch lasen, hatte auch ich keine Ahnung von einem Großteil dieser Frauen!

Wir kamen deshalb auf die Idee, die Namen von einigen dieser Mathematikerinnen auf T‑Shirts zu drucken. Anfangs haben wir die Shirts nur für uns selbst entworfen, aber das Feedback war so gut und die Leute wollten unbedingt wissen, wo sie so ein Shirt herkriegen können. So wurde #MathGals ins Leben gerufen.

Warum ist es wichtig, Frauen in der Mathematik in den Fokus zu stellen?

Frauen machen schon genauso lange Mathe wie Männer – aber wurden historisch kaum für ihre Leistungen anerkannt. Wir haben die Vornamen der Frauen auf die Shirts drucken lassen, um zu vermitteln, dass die Frauen meistens männliche Vornamen wählen mussten, um überhaupt studieren oder ihre Arbeiten veröffentlichen zu können. Sie mussten verbergen, dass sie Frauen waren. Der Fokus auf diese Frauen ist also längst überfällig.

Wir haben es weiblichen Mathe-Genies zu verdanken, dass es Informatik gibt (Danke Ada Lovelace!), dass es den ersten bemannten Flug ins All gab (Danke Katherine Johnson!) und dass wir die GPS-Technologie entwickelt haben (Danke Glady West!).

Es ist wichtig, dass wir die Namen dieser Frauen kennen, ihre Geschichten erzählen und auch uns selbst als Mathematikerinnen sehen. Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass heute zwar mehr Frauen ihren Abschluss in MINT-Fächern machen als jemals zuvor, wir aber weiterhin dafür sorgen müssen, dass sie in den Naturwissenschaften wirklich dazugehören und auch so behandelt werden.

Was erhofft Ihr Euch von diesem Projekt? Was sind Eure Ziele für #MathGals?

Wir hoffen natürlich, dass das Projekt immer mehr Leute dazu bewegt, etwas über diese Frauen zu erfahren und das weiterzuerzählen. Wir haben vor weniger als einem Jahr unseren Spreadshop eröffnet, und schon jetzt teilen Leute auf der ganzen Welt die Geschichten dieser Frauen, ehren sie mit Veranstaltungen und verändern die Wahrnehmung von Mädchen hin zu: „Auch ich bin eine Mathematikerin.“ Wir wollen bald eine Website starten, auf der wir die Geschichten der Frauen teilen können und die auch dazu dient, Schülerinnen und Lehrerinnen von heute ihre eigenen Geschichten erzählen zu lassen.

Was sollen Eure T‑Shirts vermitteln?

Wir sind alle Mathematikerinnen! Frauen gehören in die Mathematik. Mädchen verdienen es, zu wissen, dass Menschen, die aussehen wie sie, die Mathematik verändert haben und dass sie das auch tun können!

Welche der #MathGals inspiriert Euch am meisten und warum?

Chrissy: Alle Geschichten sind toll, aber aktuell geht meine besondere Anerkennung an Dr. Katie Bouman, deren Name gerade durch die Medien ging, weil sie eine der Informatikerinnen ist, die den Algorithmus entwickelt haben, der zum ersten Foto eines schwarzen Lochs geführt hat! Sie hat ein Bild von sich gepostet, das sie in dem Moment zeigt, als sie auf dieses Foto reagiert hat – und es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie schön und spaßig die Mathematik sein kann!

Cora: I finde Sophie Germain’s Geschichte total inspirierend. Sie liebte die Mathematik so sehr, dass sie auch dann weitermachte, als es ihr verboten wurde. Das mussten im Übrigen viele machen, aber Sophies Geschichte gefällt mir besonders gut.

Chrissy, wie haben die Frauen aus der Mathematik auf #MathGals reagiert?

Menschen überall in den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien (und zwar nicht nur Frauen) tragen die Shirts mit Stolz! Wir haben jede Menge Feedback und Dankeschöns bekommen, was wirklich überwältigend ist. Das Wort „Mathematiker“ ist leider für jene reserviert, die Experten auf dem Feld sind, aber die Wahrheit ist: Um Mathematiker zu sein, musst Du 1. eine Person sein und 2. Mathe machen! Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Mütter und Väter, Professorinnen und Professoren sowie auch professionelle Mathematikerinnen und Mathematiker haben das Projekt #MathGals begrüßt.

Warum hast Du Dich für einen Spreadshop entschieden und was sind Deine Ziele speziell für den Shop?

Ich habe mir einige Optionen angesehen und überlegt, wo ich unseren T‑Shirt-Shop eröffnen könnte. Ein Spreadshop schien mir die beste Wahl zu sein, weil er intuitiv aufzubauen war, einfach zu betreiben ist und außerdem über Qualitätsprodukte verfügt.

Wir wollten mit dem Shop gar kein Geld verdienen, aber mit dem Interesse an unserem Projekt stieg natürlich auch unser Gewinn. Wir geben das zurück und schicken unsere Shirts kostenlos an Lehrerinnen und Schülerinnen, die die Botschaft von #MathGals tragen möchten. Demnächst möchten wir unsere Merch-Kollektion erweitern. Außerdem wollen wir eine einfache „Kaufe eins, verschenke eins“-Methode einführen.

Wie promotet Ihr den Shop? Was war die größte Herausforderung und was Euer größter Erfolg?

Ich promote unseren Shop insbesondere bei Twitter, denn dort gibt es eine riesige Community von Mathelehrerinnen, die jeden Tag voneinander lernen. Soziale Netzwerke sind für unser Wachstum entscheidend.

Außerdem nehme ich jedes Jahr an verschiedenen Mathematik-Konferenzen teil, wo ich immer unsere #MathGals-Shirts trage.

Einen Spreadshop zu betreiben, ist eigentlich ziemlich einfach! Spreadshirt macht ja den Großteil der Arbeit für uns: das Design der Plattform wie auch die ganzen Prozesse inklusive Lieferung. Ich bin stolz auf unser Produkt und vertraue Spreadshirt, dass unsere Kunden dort jederzeit einen Ansprechpartner vorfinden, der ihre Fragen beantwortet und bei Problemen hilft. Unser größter bisheriger Erfolg war es, als wir 500 Verkäufe überschritten haben. Wir hätten niemals gedacht, dass #MathGals so groß wird, und waren total aufgeregt! Was uns wohl als nächstes erwartet?

Hast Du einen Rat für andere Shopbetreiber?

Tu’s einfach! Trag Dich und Deine Ideen raus in die Welt. Nutze Soziale Netzwerke, um Deine Produkte zu zeigen und trage sie selbst jeden Tag! (Nur ein Scherz… natürlich nicht jeden Tag!) Wenn Du Hilfe brauchst, wende Dich an Spreadshirt. Die Firma hat ein tolles Team von Leuten, die nur da sind, um Dich bei Deinem Vorhaben zu unterstützen.

… und was ist mit Ratschlägen für Leute, die Mathe nicht leiden können?

Die meisten Leute, die behaupten, Mathe zu hassen, haben einfach total negative Erfahrungen damit in der Schule gemacht. Wenn das so ist, empfehle ich Dir, alles zu vergessen, was Du jemals über Mathe gelernt hast. Mathematik ist mehr als mathematische Verfahren und Formeln, mehr als Tests und Zahlen und Arbeit in Isolation – sie ist kreativ, anpassungsfähig und macht Spaß! So etwas wie einen typischen Mathematiker gibt es nicht und wirklich jeder kann gut in Mathe sein.

Wenn Du Lust hast, Dich mal spielerisch mit Problemen der Mathematik auseinanderzusetzen, dann schau Dir den #MTBoS-Hashtag bei Twitter an (auf dem Mathe Twitter-Account von Blog-o-Sphere). Dort findest Du eine riesige Community an Mathelehrerinnen und -lehrern, die Dir helfen werden, Mathe kennen und lieben zu lernen!

Hier findest Du den Spreadshop von #MathGals. Mrs. Newell findest Du außerdem bei Twitter.

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