Im Mai 2016 startete Raymond Garcia einen Podcast, der sich dem Synthwave Genre widmet. Der Podcast wurde schnell populär und Raymond überlegte, wie er zukünftig etwas an seiner Show verdienen konnte. Da kam ihm ein Service in den Sinn, den er 2012 als Kunde genutzt hatte: Spreadshirt. Im August 2018 startete Raymond schließlich mit seinem eigenen Spreadshop durch und wurde auch hier innerhalb kurzer Zeit erfolgreich.
Der schnelle Erfolg und innovative Weg, den Raymond mit ‚Synth Zone‘ gegangen ist, machten ihn zu einem idealen Kandidaten für den Shop des Monats. Die Tipps und Einsichten von Raymond werden jeden inspirieren, der gerade einen neuen Shop eröffnen möchte oder einfach ein bisschen Inspiration braucht.
Wie kamst Du auf die Idee, Dein Geld mit Merch zu verdienen? Und warum hast Du Dich für Spreadshirt entschieden?
Ich bin schon lange ein Fan von Spreadshirt. Es war also relativ schnell klar, dass ich selbst einen Spreadshop eröffnen wollte. Ich habe den Shop im August 2018 aufgebaut und offiziell am 17. September 2018 eröffnet. Die Ankündigung schickte ich über Instagram und Facebook an meine Fans raus.
Ich habe mich entschieden, meinen eigenen Merch zu verkaufen, weil die Zuhörer sich das gewünscht haben. Am Anfang hatte ich ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen, aber das Vertrauen in meine Fan Base und meine Marke hat sich ausgezahlt.
Der Stil Deiner Designs erinnert an „Miami Vice“ oder „Cali“. Auch Du arbeitest mit grellen Farben und einer außergewöhnlichen Typografie. Wie kam es zu diesem Branding?
Ich wollte den Stil von Filmen und Serien aus den 80ern auf moderne Weise umsetzen. Es lässt sich nicht leugnen: Retro ist total in! Mir war es dabei wichtig, den „Old School“-Look mit einem „New School“-Stil zu verbinden, damit auch Leute, die meinen Podcast gar nicht kennen, etwas damit anfangen können.
Das Synth Zone Logo war das erste, was ich kreiert habe, als ich mit der Show startete. Das war ziemlich einfach – ich sah das Logo schon in meinem Kopf und musste es nur noch umsetzen. Dafür habe ich mir die Schriftart aus „Drive“ ausgeliehen und den Stil in meinem Logo umgesetzt. Das Ganze sollte auch repräsentieren, woher ich komme. Ich liebe Kalifornien! Das ist meine Heimat und meine Zuhörer schreiben mir ständig, wie gerne sie den Bundesstaat mal besuchen würden. Ich wollte damals ein kleines Stück Kalifornien an meine Fans weitergeben.
Kreierst Du Deine Designs selbst? Würdest Du sagen, dass Du ein Künstler bist?
Ja, alle Synth Zone Designs stammen aus meiner Feder. Ab und zu habe ich auch alte Spreadshirt Grafiken darin verarbeitet.
Ich würde nicht so weit gehen, mich selbst als Künstler zu bezeichnen, kann aber ganz gut mit Photoshop umgehen. In den letzten Monaten habe ich viel Hilfe von meiner guten Freundin Jasmine Perez aus San Diego bekommen. Sie hat vor allem bei der Konzeption geholfen und mir sehr viel Input gegeben. Sie besitzt mehr künstlerisches Talent als ich!
Woran orientierst Du Dich bei der Kreation und Veröffentlichung Deiner Designs? Folgst Du da zum Beispiel Vorschlägen Deiner Podcast Fans?
Als es mit meinem Shop losging, wollte ich die Synth Zone Designs minimalistisch halten. In letzter Zeit haben meine Zuhörer mir zunehmend Ideen für mein Merch zugeschickt. An diesen arbeite ich momentan. Einige Zuhörer haben vorgeschlagen, typische Slogans der 80er Jahre, die ich auch oft in meiner Show verwende, auf T-Shirts zu drucken.
Ich interessiere mich auch sehr für die Konzeptkunst Vaporwave (das ist ein Subgenre von Synthwave) und liebe den Retrostil im Allgemeinen.
Gibt es bestimmte Designs oder Produkte, die sich richtig gut verkaufen?
Das Synth Zone Logo ist momentan mein Bestseller. Das Logo auf einem schwarzen T-Shirt, um genau zu sein – das Pink springt richtig schön raus.
Eine kleine Anekdote am Rande: Als ich das Shirt selbst zum ersten Mal trug, war ich auf einem Synthwave Konzert in San Diego. Ich habe richtig viele Komplimente dafür bekommen. Ständig fragten mich Leute, wo sie das Shirt herkriegen könnten; einige sahen das Logo, erkannten mich wieder und zählten eins und eins zusammen. Das war echt cool! Ich zeigte den Leuten dann auf meinem Handy, wo sie das Shirt bestellen können.
Dein Shop Marketing in den Sozialen Medien läuft richtig gut! Verfolgst Du eine bestimmte Marketingstrategie und ist diese effektiv?
Ich wollte ein simples Konzept, eins, das funktioniert, ohne die Feeds der Leute mit Shop-Verlinkungen voll zu spamen. Ich habe mich dann für eine langsame Promotion entschieden. Meinen Merch Shop habe ich zuerst im Podcast angekündigt – und erst Wochen später folgten die ersten Posts dazu auf Instagram und Facebook.
Nach der Shop-Eröffnung schickte ich den Link erstmal nur jenen Zuhörern, die mich persönlich nach Merch gefragt hatten. Daraufhin kamen auch schon die ersten Bestellungen rein. Ich habe die Leute, die was bestellt hatten, gefragt, ob sie ein Foto von sich mit meinem Merch machen könnten, und habe diese Bilder im Anschluss in den Social Media gepostet. Das hat alles richtig angekurbelt.
Irgendwann haben Musikerinnen, Künstler und Produzentinnen der Synthwave Szene mein Merch getragen – und die Marke hat sich schenll von alleine verkauft.
Wie hast Du es geschafft, so viele Follower in den Sozialen Medien zu gewinnen?
Das würde ich gerne beantworten können. Ich vermute, dass es einige Influencer gibt, die meine Posts teilen. Jedesmal, wenn ein Synthwave Künstler einen meiner Posts teilt, kriege ich neue Follower.
New Episode of Synth Zone is up!! If you didn’t enjoy the Super Bowl, then I hope you enjoy this! ????
Posted by Synth Zone on Sunday, February 3, 2019
Außerdem poste ich sehr regelmäßig! Ich glaube, das ist sehr wichtig.
Hast Du es schon mit bezahlter Werbung versucht oder verlässt Du Dich auf organisches Marketing?
Ich habe noch nie bezahlte Werbung geschaltet; bisher sind alle meine Posts auf organische Weise gewachsen. Das größte Publikum habe ich definitiv bei Facebook.
Seit kurzem konzentriere ich mich auf Instagram als zweite Social-Media-Präsenz. Wenn man Merch verkaufen will, ist Insta ein wichtiger Kanal – dort kaufen die Leute viel mehr Mode als auf anderen Plattformen.
In diesem Jahr werde ich mich mit bezahlter Werbung auf Facebook und Instagram beschäftigen; das macht auf lange Sicht Sinn. Ich warte gerade noch auf den richtigen Moment dafür… so früh nach Weihnachten und Neujahr scheint es mir noch nicht das Richtige zu sein. Wenn wir im Frühling mehr Merch Artikel im Angebot haben, werde ich es mit bezahlter Werbung versuchen.
Wie viel Zeit geht für die Wartung Deines Shops drauf? Und wie oft lädst Du neue Designs hoch?
Ich schaue circa einmal täglich in meinen Spreadshop rein. Das müsste ich im Moment nicht machen, hab es mir aber so angewöhnt. Ich versuche jeden Monat ein neues Design hochzuladen. Das hängt aber stark von meinen Arbeitszeiten und meiner Freizeit ab. In den letzten Wochen hatte ich zum Glück mehr Freizeit. Die habe ich genutzt, um an Designs zu arbeiten und Ideen für neue Promotionen zu sammeln.
Was hält die Zukunft für Deinen Spreadshop bereit?
Als erstes möchte ich einen Hot Seller haben! Ich denke schon eine Weile darüber nach: Ich will tolle Designs machen, die über meinen Podcast hinausgehen und die gesamte Synthwave Szene ansprechen.
Für meinen Shop habe ich viele Pläne. Eine Hoffnung ist, dass bald noch mehr Künstlerinnen mein Merch tragen und meine Marke teilen. Das wäre der Qualitätsstempel der wahren Helden der Synthwave Bewegung!
Hast Du Tipps für unsere Newbies bei Spreadshirt?
Promote Deine Designs selbst! Glaub an das, was Du machst, und gestalte Designs, die Du selbst tragen würdest! Spreadshirt macht es einem echt einfach. Man braucht nur etwas Zeit und Vorstellungskraft.
The Wallstreet Journal put out an article about Synthwave going ‘Mainstream’ what do you guys think? Good or bad? ??
Posted by Synth Zone on Wednesday, January 30, 2019
Man kann es vorher nie wissen… Aber es gibt sicher viele Leute, die Deine Designs toll finden werden. Das Gefühl, das Du bekommst, wenn andere sich für etwas begeistern können, das Du gemacht hast, ist jedenfalls unbezahlbar.
Hast Du einen speziellen Rat für Radiosprecher, Podcaster oder andere Personen, die ihre Show oder anderen kreativen Output zu Geld machen wollen?
Glaub an Deine Marke! Schenke den Leuten, die Deine Show hören, Aufmerksamkeit. Schließlich sind sie es, die Dir helfen, herauszufinden, welche Designs sich verkaufen werden.
Frag Deine Zuhörer, was sie sehen wollen. Social Media ist ein tolles Tool, um Informationen zu beschaffen und Deine Marke zu promoten. Kenne Dein Publikum und Du kennst Deine Marke!
Vielen Dank an Raymond Garcia für dieses Interview. Mehr über ihn und Synth Zone gibt’s bei Instagram und Facebook.
10 Kommentare Schreibe einen Kommentar