Shop des Monats: Gscheade Leibal

Shop des Monats: Gscheade Leibal

Shopbetreiberin Nektarinchen ist ein Spreadshirt-Urgestein. Gemeinsam mit ihrem Freund Christoph führt die 31-jährige Österreicherin einen der erfolgreichsten Spreadshirt-Shops aller Zeiten: Das Mundart-Label „Gscheade Leibal“.

Hallo Kerstin, erzähl uns etwas über Dich! Was ist Dein Bezug zum T-Shirt-Designen?

Nektarinchen: Hallo! Ich bin Kerstin und lebe zurzeit in Wien. Spreadshirt habe ich vor etwa 10 Jahren kennengelernt, als ich für einen Promotion-Job bei einem Projekt mitgemacht habe.

Wie sahen Deine Anfänge bei Spreadshirt aus?

Nektarinchen: Für den besagten Job sollte ich damals Motive für den Spreadshirt-Marktplatz entwerfen. Diese wurden dann zum Verkauf auf dem Marktplatz angeboten und als Dankeschön bekam man ein T-Shirt dafür. Ich hatte bald fünf T-Shirts und war happy damit – Bis die Nachricht kam, dass man nun nicht mehr T-Shirts, sondern Geld bekommt. Das war so demotivierend, dass ich das Ganze anderthalb Jahre nicht mehr angerührt hab. Zufällig habe ich dann doch mal wieder reingeschaut und gemerkt, dass ich 30 Euro verdient hatte. Das war so eine Motivation, dass ich mich wieder damit befasst hab. Mittlerweile haben wir drei Shops und 4000 Designs auf dem Marktplatz, und ich bin froh, dass ich nicht mehr für jeden Verkauf ein T-Shirt bekomme!

Anfangs war Spreadshirt für Dich ein Hobby – In welchem Moment hast Du entschieden, das in Vollzeit zu machen?

Nektarinchen: Ich habe über Jahre hinweg mit dem Spreadshirt-Marktplatz immer ein passives Einkommen reinbekommen. Solange, bis ich gesagt habe (obwohl ich sehr risikoscheu bin): „Jetzt reicht es, ich mach das hauptberuflich!“ Der zweite ausschlaggebende Faktor war mein Chef: Der war so fürchterlich, sodass ich entschieden hab: „Bevor ich noch eine weitere Überstunde für diesen Menschen mache, setze ich mich lieber hin und nehme meine ganze Zeit und Motivation und stecke sie in meine Zukunft“. Seit 3 ½ Jahren betreue ich nun Spreadshirt-Shops in Vollzeit. Als es dann immer mehr Arbeit wurde, kam Christoph noch dazu und arbeitet nun auch in Vollzeit mit.

Du hast ja zuerst nur mit dem Marktplatz gearbeitet. Wie lief der Schritt dann ab, dass Du auch einen Shop eröffnet hast?

Nektarinchen: In die Shop-Thematik bin ich mehr oder weniger zufällig reingestolpert. Ich habe mal für einen Freund nach einem Geschenk zum Studienabschluss gesucht, und nichts dazu gefunden. Es war schon schwierig an sich, einen Shop in Wien zu finden, der ein T-Shirt bedruckt. Deshalb habe ich bei Spreadshirt einen Shop mit nur einem Shirt aufgemacht und mir selbst eins drucken lassen. Von dem Shirt waren alle begeistert und fragten „Wo krieg ich sowas? Gibt’s da auch noch andere Designs?“ Das war eine Marktlücke, den Leuten gefielen solche „Mundart-Shirts“ von uns.

Wie kommst Du genau auf die Themen der Designs?

Christoph: Bei „Gscheade Leibal“ kommen oft die Kunden zu uns und fragen: „Könnt ihr nicht irgendwas mit Matura (in Deutschland Abitur) machen?“ oder z.B. für den Geburtstag des Papas. Dann überlegen wir uns etwas, das sich im Dialekt cool anhört und mit dem Thema verbinden lässt. Außerdem haben wir eine Liste mit vielen Klassikern: Unzählige Sprüche in österreichischem Dialekt, die sich ganz gut machen. Damit kann sich jeder identifizieren.

Wieviel Zeit und Geld investiert ihr in Marketing? Und wie geht ihr da vor?

Nektarinchen: Es gibt Zeiten, in denen setzen wir uns intensiv damit auseinander, z.B. bei Facebook-Werbung für Weihnachten.  Das dauert Tage, das für Weihnachten herzurichten.

Christoph: Außerdem ist täglich eine gewisse Kontrolle nötig: Was geben wir aus? Was bringt es uns wieder ein? Da kommt schon einiges an zeitlichem Aufwand zusammen. Wir haben neben den klassischen Online Medien dieses Jahr auch Print probiert, aber das war eher mäßig.

Was sind deine Top 3 Tipps an neue Spreadshirt-Shopbetreiber?

Nektarinchen: Mein erster Tipp wäre, dass man sich Themen sucht, anstatt jeden ansprechen zu wollen. Am besten sollte man in der Zielgruppe schon drinnen sein, damit Recherche erspart bleibt. Der zweite Tipp: Wirklich Liebe reinzustecken und nicht massenhaft Produkte zu erstellen, sondern eher wenige Produkte, die dafür sinnvoll sind. Und der dritte Punkt: Man sollte den Aufwand nicht unterschätzen.

Kommt es vor, dass ihr Leute auf der Straße seht, die Produkte aus den verschiedenen Shops tragen? Was löst das in euch aus?

Christoph: Das erste „Gscheade Leibal“ in freier Natur haben wir in Wien am Flughafen gesehen. Das war eine Frau im violetten Shirt mit „Fuxdeiflswüd“ drauf und wir haben sie (unauffällig) verfolgt und ein Foto mit ihr gemacht. Mehr Produkte haben wir leider auf der Straße von uns noch nicht gesehen. Was aber interessant ist: Freunde von uns schicken regelmäßig Fotos von unseren Kunden. Erst vor zwei Tagen wieder: „Schau mal, ich habe schon wieder wen getroffen, der hatte die „wüde Henn“ drauf!“

https://www.instagram.com/p/BQr6NRcAMvu/

Was steht als nächstes an, was sind die Ziele für 2017?

Nektarinchen: Was wir letztes Jahr gelernt haben, ist: Egal, wieviel Du dir vornimmst, es kommt unerwartet mindestens noch das Doppelte dazu. Dadurch sind wir realitätsbewusster geworden und sind der Meinung, wir sollten uns einen Freiraum schaffen für das, was noch an Unerwartetem dazukommt. Wenn Spreadshirt eine coole Funktion herausbringt, müssen wir das sofort testen und umsetzen. Insofern schauen wir da erstmal, dass wir unsere Ziele kompakt halten und nehmen uns jetzt erstmal nichts Großes vor für dieses Jahr.

Danke, dass ihr Euch die Zeit genommen habt.

Kommen Mundart-Sprüche und Insider in Deinem Sortiment auch so gut an? Was hättest Du auf die Fragen geantwortet? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag.

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